Und was ist mit "Dominus Iesus", Du Arsch?!?
Polnisch und katholisch - das gehört zusammen. Alles andere hat es daneben schwer. "Erst neulich wurde mein Sohn von seiner Lehrerin regelrecht zur katholischen Messe gezerrt. Und das, obwohl der Junge immer wieder schrie, dass er evangelisch ist", erzaehlt Piotr Zwak, der frühere Pastor von Mikolaiki (Nikolajken) in Masuren. Alltag der evangelischen Minderheit in Polen. (Daniel Kaiser, tagesschau.de .)
Daraus erklärt sich vielleicht die plötzliche Anspannung unseres Gastgebers am Donnerstagabend. Für einen lutheranischen Theologen scheint eine Ansprache des Papstes vor der protestantischen Gemeinde Warschaus ähnlich spannend zu sein wie das Finale einer Fußball-Weltmeisterschaft. Das polnische Fernsehen berichtet live aus der nur wenige Kilometer entfernten Trinitatis-Kirche, der Lutheraner sitzt erwartungsfroh auf seinem Drehstuhl - sogar ein Bier steht auf dem Schreibtisch. Der Anpfiff erfolgt pünktlich um 19:00 Uhr.

Was auch immer die gewandeten Gestalten auf dem Bildschirm von sich geben, was immer unser Gastgeber gerade über seinen Kopfhörer erfährt, er lebt es mit. "Gut gesagt" oder "ja" lauten zunächst noch die knappen Kommentare. Kommt der Ökumeneprozess an diesem Tag entscheidend voran? Teilt der alte Ratzinger gar hier und heute der protestantischen Welt mit, dass er sie künftig mit anderen Augen sehen werde?
(Nein.)
Unerwartet wird es laut im Raum. "Und was ist mit 'Dominus Iesus', Du Arsch?!?" Dem verärgerten Religionstheoretiker bleibt nur der schnelle Griff zum Bier. Die drei Nicht-Theologen schauen sich derweil entgeistert an. Beim Public Viewing wird man ähnlich derbe Zwischenrufe in den kommenden Wochen mit Sicherheit zu hören bekommen, aber wer rechnet schon mit so etwas, wenn ein künftiger Pastor sich einen Gottesdienst anschaut?
Vielleicht ist wirklich alles nur eine Frage der Leidenschaft. Vielleicht verroht der Mensch auch durch das intensive Studium der Bibel. Oder aus dieser Anekdote lässt sich überhaupt nichts ableiten…
Daraus erklärt sich vielleicht die plötzliche Anspannung unseres Gastgebers am Donnerstagabend. Für einen lutheranischen Theologen scheint eine Ansprache des Papstes vor der protestantischen Gemeinde Warschaus ähnlich spannend zu sein wie das Finale einer Fußball-Weltmeisterschaft. Das polnische Fernsehen berichtet live aus der nur wenige Kilometer entfernten Trinitatis-Kirche, der Lutheraner sitzt erwartungsfroh auf seinem Drehstuhl - sogar ein Bier steht auf dem Schreibtisch. Der Anpfiff erfolgt pünktlich um 19:00 Uhr.

Was auch immer die gewandeten Gestalten auf dem Bildschirm von sich geben, was immer unser Gastgeber gerade über seinen Kopfhörer erfährt, er lebt es mit. "Gut gesagt" oder "ja" lauten zunächst noch die knappen Kommentare. Kommt der Ökumeneprozess an diesem Tag entscheidend voran? Teilt der alte Ratzinger gar hier und heute der protestantischen Welt mit, dass er sie künftig mit anderen Augen sehen werde?
(Nein.)
Unerwartet wird es laut im Raum. "Und was ist mit 'Dominus Iesus', Du Arsch?!?" Dem verärgerten Religionstheoretiker bleibt nur der schnelle Griff zum Bier. Die drei Nicht-Theologen schauen sich derweil entgeistert an. Beim Public Viewing wird man ähnlich derbe Zwischenrufe in den kommenden Wochen mit Sicherheit zu hören bekommen, aber wer rechnet schon mit so etwas, wenn ein künftiger Pastor sich einen Gottesdienst anschaut?
Vielleicht ist wirklich alles nur eine Frage der Leidenschaft. Vielleicht verroht der Mensch auch durch das intensive Studium der Bibel. Oder aus dieser Anekdote lässt sich überhaupt nichts ableiten…
Hans-Dirk - Mittwoch, 31. Mai 2006
Ratze, wir wissen, wo dein Auto steht!
"Alles außer Luther ist scheiße!" Olé, olé, ...