Schaeume

Schwamm drüber

Kaffeeherz

Manchmal ist das Leben wie ein getrockneter Kaffeefleck auf einer Küchenarbeitsplatte.

Was bin ich?

Sehr interessant, was so passiert, wenn der Automatik-Modus verlassen wird. Wenn man auf einmal wieder anfängt, andere Lebeninhalte als Effizienz nicht nur wahrzunehmen, sondern sogar (wieder) zu entdecken. Wenn man wie zuletzt in den Teeniejahren nach Identität sucht.

Es fing mit Kleinigkeiten an, ich habe zum ersten Mal im Leben Blumen umgetopft, ich habe Kuchen gebacken und vermutlich fange ich demnächst an zu bügeln. Ich mache drei-, viermal die Woche Sport und kaufe mir Schnick-Schnack. Alles Sachen, die ich vor einem Jahr noch für recht nutzlosen Ballast gehalten hätte.

Offensichtlich habe ich auch eine neue Ausstrahlung. Innerhalb einer Woche habe ich
  • auf einer Party den enthusiastischen Abschiedskuss eines Familienvaters provoziert,
  • beim Karaoke mehr als auf Tuchfühlung mit meinem Gesangspartner ein Duett intoniert,
  • mich von einem bisher nie gesehenen Kollegen ansprechen und zum Kaffee einladen lassen.
Daraufhin hat Dirk auch zu meiner Selbstfindung beigetragen:
"Du bist ein Brot und Männerherzen verschlingendes Monster."Auch eine Identität.

Doch ein Frauenproblem

Gerade sitze ich wieder wohlig ernährt in meinem dicken Bürosessel. Es gab Abendessen im Sauertopf. (Nachdem ich um 17:30 noch Abendbrot in meinem Büro hatte. Leider bin ich jetzt zu vollgefressen, um zum Sport zu gehen.)

Hatte ich vor lauter Gemecker in diesem Forum bereits ausreichend erwähnt, dass Dirk ein herausragender Koch ist? Und dass Essen bei ihm so ist, als würde man täglich in einem anderen Land speisen? Das ist wohl der angenehmste Nebeneffekt des Lebens im Sauertopf: Es gibt gutes warmes Essen. Täglich. (außer während der WM) Und ich bin wirklich dankbar dafür.

Ich gebe zu, ich futtere gern und viel. Dirk nennt mich Nimmersatt. Er hat zur Illustration des Fütterungsprozesses eine eigene Pantomime entwickelt, mit der er gemeinsame Mahlzeiten neuerdings einleitet: Er reißt den Kopf in den Nacken, lässt die Arme grotesk nach schräg hinten hängen, sperrt den Schnabel auf und ruft "Krah, krah". Das heißt: "Essen ist fertig, rein damit." Ich lächle dann glücklich, esse meinen Teller leer und lobe mit vollem Mund.

Bisher war ich irgendwie davon ausgegangen, dass diese Sauertopf-Speisungen mit halbwegs gesunden Zutaten von Basmatireis bis Zitronengraspaste einfach nur eine gute Alternative zu einem weiteren Griff zu Chips und Keksen in die Büroschublade seien. Aber dem ist nicht so. Denn wie auch heute ist das oft keine Alternative, sondern ein Add-on.

Ich würde es ja gern leugnen, aber seit Sonntag lässt es mich nicht mehr los: Ich habe zugenommen. Nicht, dass mir das selber aufgefallen wäre - schließlich kaufe ich seit Jahren Kleidung, die sowohl zyklusbedingte Umfangsschwankungen als auch lange Meetings ohne Pinkelpausen toleriert.

Hätte mir auffallen sollen, dass ich in letzter Zeit auch dabei eine höhere Konfektionsgröße auswähle? Hätte ich über die kurz aufblitzende Einsicht meditieren sollen, dass attraktive Männer bei Hosen neuerdings eine kleinere Bundweite benötigen als ich? Hab ich aber nicht! Selbstbewusst ist die Frau und definiert sich schließlich über ihre intellektuelle Kragenweite und nicht über den Umfang des Hosenbunds.

Und so traf mich diese Eröffnung umso härter: "Du hast zugenommen, seit wir zusammen wohnen." Eine vermeintlich beiläufige Äußerung. Ein eigentlich schonender Versuch. Aber was für eine Wirkung! (Mal sehen, wie lange sie vorhält.) Im nächsten Schritt könnte er seine Drohung wahr machen und nur noch "normale" Portionen auftischen!

Kein Frauenproblem

Er: "Die Snickers sind alle."
Normalerweise ist es das Schokoladeneis.
Er: "Ich war wütend."
Das ist der Klassiker. So wie Schokolade Frauen angeblich beglückt, beruhigt sie Dirk in emotionalem Aufruhr.
Er: "Weil ich so viele Snickers gegessen hatte."
Das ist neu und deutet auf den ernst zu nehmenden Beginn eines Teufelskreises hin.

Das Geständnis

Brautstrauss

Sonntag, weit nach Mitternacht, unweit der polnisch-tschechischen Grenze.

Saskia: "Ich hab was ganz Schlimmes gemacht, ich hab' ..., ich hab' ..."
Hans-Dirk: (leicht besorgt) "Ja, was ist denn los?!?"
Saskia: "Ich hab den Brautstrauß gefangen."

Tapfer sein

Es sind ja nur vier Wochen. Und nur alle vier Jahre. Und eigentlich wollte ich tapfer sein und keine Anti-WM-Geschichten schreiben - aber wenn ich sowas lese, dann muss mir ein bisschen Neid und Wehmut gestattet sein... Ich verweise noch einmal auf "unseren" Zeitplan zum Vergleich.

Der Morgen danach...

... schmeckt manchmal anders:
So sehr Dirk und ich in vielen Ansichten übereinstimmen, so unterschiedlich ist unsere Haltung immer schon zum Thema Frühstück gewesen. Ich bevorzuge kaiserliche Mengen knuspriger Brötchen, während Dirk normalerweise nur nicht mehr herrschaftliche Mengen an schwarzem Kaffee konsumiert und allenfalls kleine Brötchen - "dann aber labbrige" weg mümmelt.
Wir haben gelernt mit diesen Unterschieden umzugehen, ich fühle mich nicht mehr schlecht, wenn ich das Dreifache verputze. Heute aber - völlig unvermutet - ein neuer Ansatz des Kostverächters: Zu seinem ersten Kaffeebecher knabberte er eine Ecke tiefgefrorenen Knoblauch!
Ich verneige mich hochachtungsvoll vor Hans-Türk I.

"Morgens, wenn Sepp Blatter schläft"

Ich weiß noch nicht so genau, ob dieser Titel eher wie
  • Nightmare on Elm Street
oder wie
  • Das Ende eines Sommers von Rosamunde Pilcher
klingt. Auf jeden Fall ist in Deutschland und im Sauertopf der Ausnahmezustand ausgebrochen und das obige Zitat die durchaus ernst gemeinte Antwort auf die Frage, wann ich denn Dirk in den nächsten Wochen mal sehen werde...
typische WM-Woche Immerhin muss ich jetzt nicht anrufen, um herauszufinden, dass ich beim Spiel störe, sondern habe das abgebildete Tool zur Kalendersynchronisation zwischen Dirk, WM und mir.

O-Töne, Teil 9

Bekanntlich kann man Männern wunderbar schmeicheln, indem man ihnen nicht nur Komplimente über ihre Manneskraft, sondern auch über ihre Muskelkraft macht.
Ich: " Wow, beeindruckend, wie du mich eben souverän über dir umgedreht hast."
Er: "Tja, wegen Dekubitus musst du dir keine Sorgen machen."

Nachspiel

Er: "Das Fernsehprogramm am Sonntagabend gibt überhaupt nichts her."
Sie: "Tja, dann müssen wir Sex haben."
Er: "Ach, das ist so - müüühsam."

Sauertopf

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photocase.com

C:\Dokumente und Einstellungen\Dirk\Eigene Dateien\Eigene Bilder

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Zuletzt aktualisiert: 27. Mai, 17:58

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