Keine Kaffeefahrt
Nachdem ich im Hotel, das eigentlich eher eine Pension ist, eingecheckt habe ("Ach, da ist ja mein Zimmer 10 - von irgend so einer Internetfirma."), sitze ich in einer Art Motto-Restaurant, das erstaunlich überzeugend einen gediegenen schweren Südstaatencharme versprüht, der zumindest von meinem geschützten Platz aus nicht einmal durch die angrenzende Bar, Bowlingbahn, Fußballleinwand oder Tanzflächen kleinzukriegen ist. Das ganze heißt Kangaroo Land.
Ich habe hier Zuflucht gesucht. Außerhalb des Leichtbetonblocks, der mein Restaurant mit den schnörkeligen Holz- und Ledermöbeln umgibt, herrscht triste Plattenbauatmosphäre (der Projektleiter raunte warnend: "Naziviertel"). Selbst mir war der Dönerladen zu trostlos. Aber obwohl, das abgeteilte Restaurant, in dem ich alleine sitze, solange nicht einzelne Küchenmädchen in Corporateschürze mit Finger Food in den Barbereich vordringen, optisch gar nicht ungelungen arrivierte Kultur repräsentiert, schauen mich die freundlichen, blondierten Bedienungsjungs an wie ein Alien, als ich sage, ich möchte nur in Ruhe etwas essen. Und noch viel mehr, als ich schüchtern frage, ob es vielleicht etwas zu lesen gäbe. (natürlich nicht)
Ich bin der einzige Gast, der nicht Sportschuhe, Jeans und Bomberjacke trägt. Ich fühle mich fremd. Ich trinke australischen Rotwein und kritzele Situationsbeschreibungen auf die Rückseite meiner Telefonliste, während ich überlege, was im Projekt noch zu tun ist. Ich fühle mich auch dabei fremd.
Ich habe hier Zuflucht gesucht. Außerhalb des Leichtbetonblocks, der mein Restaurant mit den schnörkeligen Holz- und Ledermöbeln umgibt, herrscht triste Plattenbauatmosphäre (der Projektleiter raunte warnend: "Naziviertel"). Selbst mir war der Dönerladen zu trostlos. Aber obwohl, das abgeteilte Restaurant, in dem ich alleine sitze, solange nicht einzelne Küchenmädchen in Corporateschürze mit Finger Food in den Barbereich vordringen, optisch gar nicht ungelungen arrivierte Kultur repräsentiert, schauen mich die freundlichen, blondierten Bedienungsjungs an wie ein Alien, als ich sage, ich möchte nur in Ruhe etwas essen. Und noch viel mehr, als ich schüchtern frage, ob es vielleicht etwas zu lesen gäbe. (natürlich nicht)
Ich bin der einzige Gast, der nicht Sportschuhe, Jeans und Bomberjacke trägt. Ich fühle mich fremd. Ich trinke australischen Rotwein und kritzele Situationsbeschreibungen auf die Rückseite meiner Telefonliste, während ich überlege, was im Projekt noch zu tun ist. Ich fühle mich auch dabei fremd.
Saskia - Mittwoch, 7. März 2007
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