Grün, grün, grün ist alles, was ich hab
Sonntag habe ich meinen Bruder besucht - zum ersten Mal seit eineinhalb Jahren. Es war ja Muttertag. Und es war auch sehr schön: Wir saßen am geöffneten Fenster, tranken Kaffee, aßen Kuchen und schauten dabei plaudernd über die frühlingsfette Landschaft aus Wiesen, Feldern und Baumschulen, abwechselnd beleuchtet von zaghaften Sonnenstrahlen und Schauerwolken; der einzige Lärm im Sonntagsnachmittagsidyll das lautstarke Liebesspiel munterer buntgefiederter Fasanenpärchen.
Und eben schon wieder - auf dem Weg zur Arbeit auf dem Rad durch die friedlichen Elbvororte wird mir das Herz weit: Die Frühlingssonne bahnt sich Wege durch die Wolkendecke, die jungen Triebe in den Villengärten sprießen in einer Farbe, die tatsächlich diesem surreal quietschenden Maigrün aus dem Pelikan-Tuschkasten nahe kommt, und anstelle von Autos höre ich nur verschiedene Vogelstimmen, die den Tag begrüßen, als wäre es Weihnachten, Ostern und ihr letzter zusammen.
Am Sonntag gab es dann auch wieder die Frage: Wo ist denn die neue Wohnung überhaupt? Nachdem dann endlich der Stadtplan aus den Gelben Seiten von vor drei Jahren ausgegraben war, enttäuschte Gesichter: Da ist ja gar nichts Grünes in der Nähe! Nur eine ganz dicke Straße und die Autobahn! Ich versuche abzuwiegeln: Ja, schon, aber dafür gleich Aldi und der Bus und die S-Bahn. Aber die zwei schauen auf ihre Fasanenspielwiese und sind nicht überzeugt.
Und vielleicht haben sie Recht. Das grüne Zeug fällt mir natürlich nicht jeden Tag auf. Aber wenn ich darüber nachdenke, stelle ich doch fest, dass Ruhe und Grün dafür sorgen, dass ich alles, worüber ich mir sonst Sorgen zu machen pflege, für eine Zeit vergesse und mich gegen den davon ausgehenden Optimismus nicht wehren kann. Gut, wenn man das morgens und abends einfach hat. Und nicht eben regelmäßig, aber manchmal mache ich doch davon Gebrauch, gleich aus dem Haus in den Park und an den Fluss joggen zu können.
Nun, wir werden sehen, ob ich jetzt einen grünen Daumen entwickel und den Balkon in einen Dschungel verwandeln muss, oder ob es nicht vielleicht doch viel schöner ist, sagen zu können "Guten Morgen, mein Freund" als "Mein Freund, der Baum"; ein schönes grünes T-Shirt hat er ja...
Und eben schon wieder - auf dem Weg zur Arbeit auf dem Rad durch die friedlichen Elbvororte wird mir das Herz weit: Die Frühlingssonne bahnt sich Wege durch die Wolkendecke, die jungen Triebe in den Villengärten sprießen in einer Farbe, die tatsächlich diesem surreal quietschenden Maigrün aus dem Pelikan-Tuschkasten nahe kommt, und anstelle von Autos höre ich nur verschiedene Vogelstimmen, die den Tag begrüßen, als wäre es Weihnachten, Ostern und ihr letzter zusammen.
Am Sonntag gab es dann auch wieder die Frage: Wo ist denn die neue Wohnung überhaupt? Nachdem dann endlich der Stadtplan aus den Gelben Seiten von vor drei Jahren ausgegraben war, enttäuschte Gesichter: Da ist ja gar nichts Grünes in der Nähe! Nur eine ganz dicke Straße und die Autobahn! Ich versuche abzuwiegeln: Ja, schon, aber dafür gleich Aldi und der Bus und die S-Bahn. Aber die zwei schauen auf ihre Fasanenspielwiese und sind nicht überzeugt.
Und vielleicht haben sie Recht. Das grüne Zeug fällt mir natürlich nicht jeden Tag auf. Aber wenn ich darüber nachdenke, stelle ich doch fest, dass Ruhe und Grün dafür sorgen, dass ich alles, worüber ich mir sonst Sorgen zu machen pflege, für eine Zeit vergesse und mich gegen den davon ausgehenden Optimismus nicht wehren kann. Gut, wenn man das morgens und abends einfach hat. Und nicht eben regelmäßig, aber manchmal mache ich doch davon Gebrauch, gleich aus dem Haus in den Park und an den Fluss joggen zu können.
Nun, wir werden sehen, ob ich jetzt einen grünen Daumen entwickel und den Balkon in einen Dschungel verwandeln muss, oder ob es nicht vielleicht doch viel schöner ist, sagen zu können "Guten Morgen, mein Freund" als "Mein Freund, der Baum"; ein schönes grünes T-Shirt hat er ja...
Saskia - Donnerstag, 12. Mai 2005
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