Kaffeefahrt, Teil 3

Buenas!

Unser Weg nach Puerto Limon fuehrte entlang an endlosen Bananenfeldern, lediglich unterbrochen von gewaltigen Burgen aus gelben Frachtkontainern. (Bemerkenswert: Etwa die Haelfte der Metallkisten trug den Aufdruck "Hamburg-Sued".)

Wildpark trifft Fototapete: Nie habe ich einen schoeneren Strand gesehen als jenen von Cahuita, nur noch wenige Kilometer von der Grenze zu Panama entfernt. Den speziellen Reiz stellten dabei nicht einmal der zuckrige Sand, die leuchtend blaue See oder die neugierig aufs Wasser hinaus schauenden Palmen dar - so etwas beschert einem ja mittlerweile jede TUI-Werbung sowie jeder zweite Film mit Leonardo DiCaprio.

Vielmehr begeisterte der direkt am Strand gelegene Dschungelstreifen, durch den ein schattiger Pfad fuehrte. Blaeuliche Krabben huschten in ihre Erdloecher, von Zeit zu Zeit schwirrte ein Kolibri durch die Urwaldkulisse, manchmal auch ein riesiger Schmetterling. Mit ein wenig Glueck liess sich in einer Baumkrone ein Faultier erspaehen, das sich gleichermassen ausgiebig wie ungeniert kratzte, leichter sogar noch eine kleine Horde niedlicher Kapuzineraeffchen. (Dass diese wenig spaeter zum Angriff uebergingen, kann man ihnen nicht vorwerfen, schliesslich hat niemand das niederlaendische Paerchen gezwungen, sein Picknick so offen auszubreiten...)

Laesst man die letzte Anekdote fort, praesentieren sich diese Kilometer Karibik als absurd schoenes, unglaublich lebendiges Paradies.

Deutlich entspannter geht es im Ortskern zu: Reggae- oder Calypsoklaenge toenen aus den "sodas" auf den staubigen Sandweg, aus den meisten Huetten dringt entweder der Duft frischer Fruechte - oder der eines St. Pauli-Heimspiels an einem warmen Augustnachmittag. :)

Fuer den beschwerlichen Bau der Eisenbahnstrecke, die den Kaffeetransport aus dem costaricanischen Hochland zur Atlantikkueste erleichtern sollte, heuerten die Ticos vor einem guten Jahrhundert reichlich Hilfskraefte aus Jamaika an, diese wurden in der Gegend heimisch und pflegen ihr Karibik-Image seither fleissig. Mit Rastafari-Muetze auf dem Haupt und einer Bob Marley-Flagge am Bolzplatz. Sicher, recht plakativ, doch mit mindestens einem Auge auf den Tourismus auch ebenso sinnvoll. Obendrein sehr unterhaltsam. (Ein weiterer Pluspunkt: Reis und Bohnen werden hier mit Kokosmilch vermischt. Endlich Abwechslung!)

Cahuita KF3_2 KF3_3 KF3_4

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