Kaffeefahrt, Teil 1

Als der ueberraschend gut gelaunte Immigration Officer auf dem Orlando International Airport unsere Fingerabdruecke gescannt hatte und eine gute Reise wuenschte, war es Gewissheit: Saskia und ich wuerden nach Costa Rica reisen! Nach insgesamt 18 Stunden - die wie im Flug vergingen - sind wir also schliesslich in San Jose gelandet. Der Flughafen liegt allerdings ein paar Kilometer ausserhalb, so dass wir es auch ob der spaeten Ankunftzeit vorzogen, die erste Nacht in Alajuela zu verbringen.

Alajuela, immerhin die zweitgroesste Stadt des Landes, kam in den fruehen Morgenstunden derart verschlafen daher, dass man sich kaum vorstellen konnte, dass hinter all den verschlossenen Rolllaeden und Tueren 185.000 Menschen leben sollen. Mittlerweile, 18:30 Uhr Ortszeit, hat sich das grundlegend geaendert. Der Freitagabend lockt die "Ticos" auf der Suche nach dem naechsten "Imperial"-Bier hervor, die durchloecherten Buergersteige sind aehnlich ueberfuellt wie die Strassen. Etwas hilflos tapsten wir gerade auf der Suche nach einem Internet-Cafe durch die verschieden Avenidas und Calles - originellerweise verzichtet man naemlich hierzulande fast vollstaendig auf Strassenbezeichnungen. Auf Nachfrage erhaelt man dann Anweisungen wie "zwei Blocks hinter dem Supermarkt XY, dann noch huntert Meter rechts"...

Unser erster Ausflug fuehrte am Vormittag in einen wunderschoenen Tierpark, der sich ruehmt, einen Grossteil der 850 in Costa Rica heimischen Vogelarten zu beherbergen. So viel Federvieh in beeindruckender Farbenvielfalt, wunderschoen eingerahmt von wild wuchernden, leuchtend gruenen Pflanzen, die bei uns wahrscheinlich nicht einen einzigen Februartag ueberleben wuerden. (An dieser Stelle hoffe ich, Ihr habt es wieder schoen kalt. Hier waren's heute angenehme 25 Grad.) In dieser malerischen Kulisse bot ein blau-goldener Papagei ein unvergessliches Schauspiel: Er hing leicht gelangweilt an einem Ast. Kopfueber, einkrallig. Schliesslich wechselte er immer ubermuetiger das Bein, das ihm gerade Halt gab - um mit einem lauten Schrei eineinhalb Meter hinab schnabelwaerts in den Dreck zu stuerzen. Wahnsinnsnummer! Warum bitte hat noch kein Ara seine eigene Fernseh-Show?!?

Ein kulinarisches Zwischenfazit gibt es auch schon: Der Kaffee ist gut, billig und in jeder besser sortierten "Soda", so heissen hier die Schnellimbisse, erhaeltlich. Ja, so hatten wir uns das gedacht. Ausserdem wie erwartet: Bestellt man eine Mahlzeit, wird nach nicht etwa gefragt, was man denn haben moechte, sondern was man denn "zu den Bohnen mit Reis" haben moechte.

Morgen geht es schon weiter nach Cartago. (Hier der Scherz fuer das Bildungsbuergertum, insbesondere ehemalige Lateinlehrer: "Wir meinen uebrigens nicht, das Cartago zerstoert werden sollte.")

Hasta luego, alles in Ordnung hier.

Alajuela Trottel-Papagei "Meine Eier sind nicht die Lösung." Cartago

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