Schwellwerte

Es hat mich ja von Anfang an sehr interessiert, was für Auswirkungen die lokale Nähe auf den Respekt der Eigenständigkeit des Anderen hat.
Ich stelle fest, dass man mit der Zeit weniger darauf achtet, seine Sachen aus dem Weg zu räumen oder Orte so zu verlassen, wie man sie vorgefunden hat. Die Hemmungen sinken, ohne Ankündigung Fragen nach banalsten Dingen quer durch die beiden Zimmer zu brüllen. Manchmal ist man offenkundig schlechter Laune und lebt seine Wutanfälle gnadenlos aus (ja, nur ich, ich weiß).
Aber man fragt noch immer: "Darf ich herein kommen?", bevor man das Zimmer des Anderen betritt, sofern man nicht zuvor ausdrücklich eingeladen wurde. Und nie würde man sich ohne eine explizit rationelle Diskussion dem Bett des anderen nähern - erst recht nicht mit dem Ansinnen dort die Nacht zu verbringen. Stattdessen steht man da am Eingang, unvorteilhaft gewandet, verschämt auf die nackten Füße schauend und fragt: "Darf ich bei dir schlafen?" Genauso wie man früher gefragt hat: "Papa, krieg ich noch ein Eis?" Das gleiche Schmeicheln, das gleiche bange Hoffen und ausgeliefert Sein der Willkür eines Anderen. Nur dass Papa seinerzeit weniger Gründe hatte, einem den Wunsch zu verwehren... Das ist noch immer größerer Thrill als jeder Tatort.
Saskia - 28. Jun, 18:50

Nomaden

Dabei habe ich übrigens endlich gelernt, warum auch Nicht-Reisewecker schnurlos produziert werden: Damit man sie im Falle von Ja! schnell über den Flur tragen kann.

dialogannahme - 28. Jun, 22:38

Hallo?

Was ist denn das für eine Überschrift?!
Demnächst an dieser Stelle: "Morgen-Latte-Macchiato"?
Und jetzt behaupte(t) nicht, das war keine Absicht...

Saskia - 29. Jun, 08:09

Hallo?

Das ist ein gutes deutsches Wort da in der Überschrift. Und außer in Deinem Kopf passiert im Text nun wirklich nichts in dieser Hinsicht. Diese Assoziation war weder geplant noch ist sie mir im Nachhinein wirklich nachvollziehbar *disclaim*.
Hans-Dirk - 29. Jun, 14:15

Genau, ...

... das Internet ist doch nun wirklich kein Platz für Schmuddelkram!
Saskia - 30. Jun, 08:15

Beispiel

Gestern Abend gestaltete das ganze sich so:
Dirk arbeitete auswärts, ich zu Hause. Plötzlich meldet er sich über den Instant Messenger. Wie nett, denke ich, endlich jemand, den ich mit meinem Ärger über ein nicht genanntes Standard-Office-Produkt vollpöbeln kann! Und als ich gerade so richtig loslegen will, diese rührende Frage:
Darf ich heute in deinem Bett schlafen?
Ich bin erfreut, begeistert, geschmeichelt und vergesse glatt weiter auf Word zu schimpfen.
Etwa eine Stunde später blicke ich zufällig durch Dirks halb geöffnete Zimmertür auf ein abgezogenes Bett.

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