Die äußeren Zwänge
Nebenbei: Es regnet gerade in San José, kann ja wohl nicht angehen!
Aber eigentlich wollte ich mich zu einem ganz anderen Thema äußern: meinem persönlichen Drang für alle Handlungen und Positionen äußere Gründe zu finden und notfalls zu konstruieren, um ja keinen freien Willen anerkennen zu müssen. Für mich oder für andere.
Das jüngste Beispiel war mein nostalgischer Beitrag über die Winterpause. Ich trauerte der schönen Zeit nach, als kein unverrückbarer Spiel- und Arbeitsplan den trauten harmonischen Lebensrhythmus zu stören drohte, der für eine kurze glückliche Zeit hier Einzug gehalten hatte. Nur zwei Tage später fiel mir auf: Es liegt überhaupt nicht (oder doch nur sehr am Rande) an extern oktroyierten Stundenplänen, denen das globalisierte Individuum sich unterwerfen muss, dass ich mich verstärkt wieder in der von mir schließlich mit proklamierten Wohngemeinschaft statt im weihnachtlichen Kuschelnest aufhalte. Vielmehr ist dies der freie Wille meines Mitbewohners. Der weiß nämlich, dass Montag unser Gast kommt und die räumliche Nähe dann tatsächlich erzwungen wird. Ich aber habe mir genehmere Gründe gefühlte Distanz ausgedacht. Bravo.
Aber immerhin mein alter Philosophielehrer wäre wohl stolz, wüsste er, dass ich über derart nichtige Erkenntnisfortschritte zum vermeintlich freien Willen tatsächlich auf den Wikipedia-Eintrag vom Laplace'schen Dämon gekommen bin...
Aber eigentlich wollte ich mich zu einem ganz anderen Thema äußern: meinem persönlichen Drang für alle Handlungen und Positionen äußere Gründe zu finden und notfalls zu konstruieren, um ja keinen freien Willen anerkennen zu müssen. Für mich oder für andere.
Das jüngste Beispiel war mein nostalgischer Beitrag über die Winterpause. Ich trauerte der schönen Zeit nach, als kein unverrückbarer Spiel- und Arbeitsplan den trauten harmonischen Lebensrhythmus zu stören drohte, der für eine kurze glückliche Zeit hier Einzug gehalten hatte. Nur zwei Tage später fiel mir auf: Es liegt überhaupt nicht (oder doch nur sehr am Rande) an extern oktroyierten Stundenplänen, denen das globalisierte Individuum sich unterwerfen muss, dass ich mich verstärkt wieder in der von mir schließlich mit proklamierten Wohngemeinschaft statt im weihnachtlichen Kuschelnest aufhalte. Vielmehr ist dies der freie Wille meines Mitbewohners. Der weiß nämlich, dass Montag unser Gast kommt und die räumliche Nähe dann tatsächlich erzwungen wird. Ich aber habe mir genehmere Gründe gefühlte Distanz ausgedacht. Bravo.
Aber immerhin mein alter Philosophielehrer wäre wohl stolz, wüsste er, dass ich über derart nichtige Erkenntnisfortschritte zum vermeintlich freien Willen tatsächlich auf den Wikipedia-Eintrag vom Laplace'schen Dämon gekommen bin...
Saskia - Samstag, 4. Februar 2006
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