Topfkieker

Osterweiterung, Teil 2

Fast eine Woche ist um, und es kommt mir gar nicht lange vor.
  • Das Schlafen bei Dirk ist sowieso nichts, woran ich mich gewöhnen müsste.
  • Die Beobachtungen der linear ansteigenden Verschmutzung haben sich bestätigt und ich heldenhaft bis Samstag ausgehalten - und das trotz Abschaffung des zweiten Staubsaugertages!
  • Mein Zimmer bekommt einen Charakter, den es in meiner Gegenwart nie angenommen hätte: Es mutiert zum Tonstudio. Verschiedenste elektronische Instrumente sind über diverse Kabel und wundersame schwarze Kisten mit blauen und roten Leuchtdioden verbunden, damit letztlich für die Nachbarn und mich nicht wahrnehmbare Avantgarde in einem riesigen Kopfhörer ertönt, welcher sich quasi dauerhaft an die Ohren des Mitbewohners schmiegt, es sei denn man öffnet die Tür. Dann rutschen die Hörer um seine Schultern und die Augebrauen fragend in die Höhe, denn...
  • Endlich haben wir sehr zur Freude der beiden Herren rund um die Uhr frischen Kaffee. Zusammen schaffen sie das spielend.
Eigentlich schade, dass ich das gar nicht länger beobachten kann als noch etwas über ein Woche, denn dann, Ihr wisst ja: Kaffeefahrt!

Men at Work

Wir sind wieder zu dritt!
Die ersten Veränderungen sind spürbar:
  • Als ich gestern nach Hause kam, war ein Rechner in seine Einzelteile zerlegt auf der mir zugedachten Schlafstelle ausgebreitet.
  • Als ich heute morgen aufstand, empfingen mich zwei leere Astra-Knollen auf dem Frühstückstisch.

Mitmenschen

Was macht denn Cowboy im Nachbarhaus? fragte ich mich entsprechend einer blöden Gewohnheit vorhin nicht eben still, als ich nach Hause kam. Bei der Gelegenheit fiel mir auf, dass wir nach so langer Zeit immer noch ein sehr seltsames Verhältnis zu unseren Nachbar haben:
  • Da gibt es Herrn ***, der einzige, den wir aus unerfindlichen Gründen bei seinem Namen nennen, der auf dem Türschild steht. Dabei hat er auch andere Eigenheiten, auf die wir aber aus rechtlichen Gründen nicht weiter eingehen...
  • Dann ist da eine nette Frau, deren Namen ich immer vergesse. Der bisher einzige Kontakt: Sie brachte ihre Tiefkühlnahrung vorbei, als sie in den Urlaub fuhr. Sehen wir so bedürftig aus?
  • Dann gibt es die dunkelhäutige Schönheit, hinter deren Tür Musik aus 1001 Nacht erklingt und neuerdings ein blonder Schnösel verschwindet.
  • Und letztlich wohnt nebenan die lustige Familie aus Cowboy, Yeti, Mutter und Sohn. Sie sind alle sehr munter und grüßen fröhlich - außer Cowboy, wenn er morgens noch etwas unausgeschlafen mit seinem Kaffeebecher in der Hand das Haus verlässt. Sie haben mehrere Nachnamen, wer welchen ist uns nicht klar aber eigentlich auch egal. Wir benennen sie nach ihren Schuhen, zumindest Cowboy und Yeti. Wie Cowboy's Stiefel aussehen, muss ich wahrscheinlich nicht erläutern. Yeti hat diesen Winter mindestens drei Paar Stiefel in unterschiedichen Schärfegraden, eins davon mit Unmengen weißen Plastikfells um die Fesseln.
Und diese bunte Auflistung enthält wirklich schon fast alles, was ich über die Menschen weiß, die im gleichen Haus wohnen.
- BTW, was macht eigentlich der Typ nebenan?

Nachwuchs aus dem Osten II

Endlich mal richtig neue Sauertopf-News:
Wir kriegen wieder Besuch!
Nach den sehr erfreulichen Erlebnissen mit unserem letzten polnischen Mitbewohner, haben wir uns jetzt den nächsten geangelt. Er wird unser Habitat Anfang Februar beehren und wohl auch während unseres Urlaubs hierbleiben.
Vielleicht kann ich ihn ja motivieren, hier während unserer Abwesenheit für etwas Bewegung zu sorgen. Das hätte schon was: In Costa Rica in einer Strandhütte sitzen und lesen, was gerade in der heimischen Wohnung geklaut verwüstet wurde...

Kläglich versagt

"Wenn ich auf mein Leben zurückblicke und an meine Beziehungen und Affären denke, komme ich zu dem Schluss, dass ich die letzte Person bin, die ein Urteil über meinen Geschmack abgeben sollte. Ich kann nur sagen, dass ich kläglich versagt habe."

In einem bemerkenswert weinerlichen Interview mit der Gala beklagte sich George Clooney (44) jüngst über den Prozess des Alterns sowie den Niedergang der Haute Couture. Auch das Eingeständnis seiner Unfähigkeit, Beziehungen zu führen, trieb Saskia und mir Tränen in die Augen. Einzig mit Hausschwein "Max" könne Clooney es aushalten.

Natürlich wurde dieses Thema in der Sauertopf-Küche - dem Emergency Room der Yellow Press - ausgiebig diskutiert. Saskias Fazit: "Klar, mit einem Schwein lebt es sich ja auch leicht zusammen - das muss man doch nur von Zeit zu Zeit füttern und streicheln, dann ist es glücklich."

Übereinstimmendes Schweigen.

Zärtlich legte ich dann meine Hand auf ihren Fuß und fragte: "Möchtest Du noch ein Brötchen?"

Halloween

Ach, was muss es friedlich im Sauertopf sein, dass ich mich mit jahreszeitlichen Themen auseinander setze... Nennt mich Lisa-Laura-Brigitte-Young-Miss! Aber ein echtes Zitat zum Thema Halloween, finde ich doch erwähnenswert: In einer liebenswürdigen E-mail stand - ganz ohne Emoticons - der folgende denkwürdige Satz:

Endlich hat man dieses deko-loch zwischen ostern und weihnachten sinnvoll gestopft!
So habe ich das noch nie betrachtet. Deko war für mich immer das Zeug, das man im Interesse der Gemütlichkeit tunlichst zu vermeiden sucht, damit es nicht endet wie derzeit der Brithopper - auf irgendeinem Schrank, wo er möglichst wenig stört und eher weniger dekorativ Staub fängt. Letztes Jahr war ich auch eher wenig entzückt, als spielende Kinder Ende Oktober meine Wohnungstür mit grünem Schleim überzogen. (Scheint ein weiterer Vorteil einer DG-Wohnung zu sein, hier sind sie nicht aufgetaucht.)
Aber dem obigen Zitat einer durchaus weisen Frau ging direkt voraus:

hoffentlich ist eure wohnung schon ein wenig gemütlicher. es gibt doch jede menge halloween deko! na, wie wär´s mit aufgehängten hexen, kürbissen und gespenstern?
Und so langsam komme ich ins Grübeln... Ist es denn wirklich so anders, wenn man täglich Digitalfotos vom flammend vergehenden Baum vor dem Fenster macht? Oder - ich geb's ja zu - sich über das Google-Logo zur Feier des Tages freut? Wahrscheinlich ist es nur wieder die Nerd-Variante, damit Bildschirme zu dekorieren anstatt Fenster... Denn wo schauen wir denn schon anders hin, nicht wahr, Dirk? ;-)

Volksentscheid!

Staubsaugermittwoch:
Soll Hans-Dirk von dieser lästigen Pflicht befreit werden?

 
50% (2 votes)
Ja.

 
25% (1 vote)
Nein.

 
25% (1 vote)
Ist mir relativ "latte", muss gerade dringend mit Mini Blödsinn aus dem Internet lade

0% (0 votes)
Hömma, die Menschen in Mosambik haben wirklich andere Sorgen!

0% (0 votes)
Ach so. (Das muss ich mir von meiner Mutter übersetzen lassen.)

0% (0 votes)
Warum gibt es für mich keine maßgeschneiderte Antwortmöglichkeit?!?


Total: 100% (4 votes)

Created by Hans-Dirk on 23. Okt, 11:37.
This poll was closed on 23. Aug, 22:20.

Neuer Mitbewohner

brithopperNein, diesmal kein osteuropäischer Gastwissenschaftler, sondern ein simples albernes Stofftier - ein Grashüpfer. So kam er zu uns:
An meinem Geburtstag hält meine Mama mir ein ziemlich unförmiges Geschenk in blauem Papier entgegen. "Den habe ich neulich wiedergefunden. Als wir mal zusammen bei IKEA waren - so vor 15 Jahren - da fanden wir den beide ganz niedlich." Und natürlich ist er das auch heute noch. Insbesondere Dirk hat einen narren an der grünen Stoffgurke gefressen. Er streicht ihm sorgsam die Antennen ins Gesicht und nennt ihn liebevoll Brithopper. (Wer jetzt über niedliche Haustiere herzieht, den zensiere ich höchstpersönlich.)

Es ist so leer...

Nachdem wir am Wochenende die Belegung noch wegen Transportunfähigkeit (und zwar auch vom Klo zum Bett...) eines weiteren polnischen Mitbürgers erhöht hatten, ist es jetzt so friedlich, dass es irgendwo zwischen traurig und unheimlich rangiert: Gestern Abend habe ich den Kleinen und seine Kumpels zum Bus gebracht, ihnen Bonbons zugesteckt und gewunken. Und nun?
Kein leises Maschinengewehrgewummer und diebisches Gekicher aus dem Vietcong im Nebenzimmer mehr.
Keine "Have you ever noticed...?"-Spontanideen mehr, die über den Flur wackeln und keine kaum erkennbaren Gitarrenhymnen.
Keine völlig strategiefreien Gesprächsbeiträge mehr wie "You are vegetarian? All vegetarians I know are fat." oder "Yeah, 18-year-old girl-friends are the best, not only because of the pure physical reasons."
Jetzt werde ich noch seinen Joghurt aufessen und dann ist alles so wie früher. Aber eine sehr schöne Episode (this is not a quote).

Der kleine Elefant

Jetzt ist er krank! Und gibt erbärmliche Geräusche von sich.
(Wer jemals dem akkustischen Hochgenuss eines Naseputzens von Dirk beiwohnen durfte, weiß, was ich mit "kleiner Elefant" meine.)
Ich sah mich tatsächlich genötigt, mich mit gestrenger, aber gütiger Miene auf seine Bettkante zu setzen, ihm prüfend die Hand auf de Stirn zu legen und zu fragen: "Did you drink enough?" (Nebenan diekutieren sie übrigens gerade den Sinn und Unsinn von warmem Bier.)

Sauertopf

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Status

Online seit 6955 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 27. Mai, 17:58

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