Pathologie?!

Bisher dachte ich immer noch, die ganzen Kabbeleien um Sauberkeit seien gerade noch Spaß und in jedem Fall Geschmacksache. Aber gestern ist Dirk ein brillianter Schachzug gelungen: Er brachte einen mir unbekannten Kollegen an, der im Laufe des Abends durchaus meine Sympathie und Wertschätzung zu erlangen vermochte, um dann in einem scheinbar bedeutungslosen Nebensatz fallenzulassen, die Wohnung erscheine im "klinisch". Da half es auch nicht mehr, dass er auf meine arg befremdete Reaktion hin versuchte, diese Aussage zu relativieren: "Ich meine nicht im Sinne von Krankenhaus."
Einziger Trost: Mein sonst sehr schweigsamer Kollege ließ sich anlässlich dieser Geschichte zu einem vollständigen Satz hinreißen: It did not give me that impression. Thank you.
Leider ist die Abstimmung wohl doch gegen mich ausgegangen...

Level 2

Mir ja war ja schon länger klar, dass es im Sauertopf manchmal gar nicht so ungemütlich, sondern nachgerade harmonisch zugeht. Bestes Beispiel der Leviathan: Einst gegründet in Erwartung des dringenden Bedarfs zur Dokumentation hart erstrittener, zähneknirschend akzeptierter aber lebensnotwendiger Einigungen ist er bei Regel Nr. 4 stehen geblieben. Alles andere hat sich irgendwie so eingerenkt.
Aber es geht auch anders, wie mir ein Kollege heute offenbarte: Man braucht nur eine Reihe kleiner Kinder. Diese durchaus nette und gemütliche Familie hat zu Hause nicht nur ein deutlich umfangreicheres Regelwerk (Im Sauertopf musste irgendwie nie beschlossen werden, dass keiner Zahnpasta an den Spiegel spucken darf), sondern neuerdings auch noch Regeln, wie mit Verstößen umzugehen ist: Jeder hat einen Becher mit Unterlegscheiben, der das wöchentliche Kontigent an Ungezogenheiten symbolisiert. Regelbrüche werden nicht nur mit Gezeter quittiert, sondern durch eisenhartes Abdrücken an "die Bank" bestraft. Am Wochenende wird dann ausgewertet. Während ich am Wochenende ausschlafe...
Komischerweise endete der Bericht des gestressten Vaters dann doch mit: "Ich würde das niemals eintauschen wollen gegen ein friedlicheres Leben". Bei mir weckte er hingegegen eine ungekannte Sympathie für die von Dirk gern praktizierte Straußentaktik zum Umgang mit Unstimmigkeiten.

O-Töne, Teil 6

Babelfish your CV:

Technikum der Verkehrswege
(Der Weise aus dem Morgenland zu seiner Ausbildung 1995-2000)

Ich glaube, er meinte Fachoberschule für Nachrichtentechnik...

Halloween

Ach, was muss es friedlich im Sauertopf sein, dass ich mich mit jahreszeitlichen Themen auseinander setze... Nennt mich Lisa-Laura-Brigitte-Young-Miss! Aber ein echtes Zitat zum Thema Halloween, finde ich doch erwähnenswert: In einer liebenswürdigen E-mail stand - ganz ohne Emoticons - der folgende denkwürdige Satz:

Endlich hat man dieses deko-loch zwischen ostern und weihnachten sinnvoll gestopft!
So habe ich das noch nie betrachtet. Deko war für mich immer das Zeug, das man im Interesse der Gemütlichkeit tunlichst zu vermeiden sucht, damit es nicht endet wie derzeit der Brithopper - auf irgendeinem Schrank, wo er möglichst wenig stört und eher weniger dekorativ Staub fängt. Letztes Jahr war ich auch eher wenig entzückt, als spielende Kinder Ende Oktober meine Wohnungstür mit grünem Schleim überzogen. (Scheint ein weiterer Vorteil einer DG-Wohnung zu sein, hier sind sie nicht aufgetaucht.)
Aber dem obigen Zitat einer durchaus weisen Frau ging direkt voraus:

hoffentlich ist eure wohnung schon ein wenig gemütlicher. es gibt doch jede menge halloween deko! na, wie wär´s mit aufgehängten hexen, kürbissen und gespenstern?
Und so langsam komme ich ins Grübeln... Ist es denn wirklich so anders, wenn man täglich Digitalfotos vom flammend vergehenden Baum vor dem Fenster macht? Oder - ich geb's ja zu - sich über das Google-Logo zur Feier des Tages freut? Wahrscheinlich ist es nur wieder die Nerd-Variante, damit Bildschirme zu dekorieren anstatt Fenster... Denn wo schauen wir denn schon anders hin, nicht wahr, Dirk? ;-)

Wer die Wahl hat...

Ich hatte geahnt, dass es irgendwann Winter werden würde. Und damit das Kalte-Füße-Problem zurückkehrt. Aber nun gibt es neue Alternativen zu
  • dem zweiten Paar Wollsocken,
  • der Wärmflasche mit den darin schwimmenden Plastikdelfinen oder
  • unwürdigen Verrenkungen, um die sinnlos kalten Teile des weiblichen Körpers in die ebenso sinnlos warmen zu vergraben,
um diese extremen Extremitäten auf die Mindesttemperatur zum einschlafen zu bringen. Denn ich kann ja auch aufstehen und mein Glück nebenan versuchen. Denn dort nistet er, der kleine Unterschied. Während mein Körper meint, die Durchblutung könnte man nachts ruhig mal massiv herunterfahren, wird Dirk einfach nur warm vor dem Einschlafen. Er beschwert sich noch nicht einmal, wenn ich meine Eiszapfen an seine Waden hefte.
Wenn da nicht der Unterschied des Fernsehprogramms wäre. Und so kann ich wählen, ob während langsam die Wärme und das Leben in meine Füße zurückkehrt und somit mein müdes Wesen endlich sanft ins Reich des Schlafes entsegeln kann, ich
  • der inspirierten Zusammenfassung von Zweitligapartien,
  • eloquenten Ergüssen unserer Volksvertreter oder
  • schwachsinnigen Kommentaren zur Vogelgrippe
lauschen möchte. Und manchmal sind dann so ein paar dicke Wollsocken und wortlose Gedanken gar nicht so schlecht.

Häusliche Harmonie

Eigentlich würde ich das gerne verheimlichen, weil es einiges über unsere Samstagabendgestaltung gestern aussagt, aber das Ergebnis ist einfach zu skandalös, um es zu verschweigen:
Beim Partnerschaftstest der ARD mit Jörg Pilawa haben wir die gleiche Anzahl an Harmoniepunkten gesammelt wie Stefanie Hertel & Stefan Mross!
Überraschenderweise konnten wir zum Thema Wollmäuse keine Übereinstimmung erreichen...

Volksentscheid!

Staubsaugermittwoch:
Soll Hans-Dirk von dieser lästigen Pflicht befreit werden?

 
50% (2 votes)
Ja.

 
25% (1 vote)
Nein.

 
25% (1 vote)
Ist mir relativ "latte", muss gerade dringend mit Mini Blödsinn aus dem Internet lade

0% (0 votes)
Hömma, die Menschen in Mosambik haben wirklich andere Sorgen!

0% (0 votes)
Ach so. (Das muss ich mir von meiner Mutter übersetzen lassen.)

0% (0 votes)
Warum gibt es für mich keine maßgeschneiderte Antwortmöglichkeit?!?


Total: 100% (4 votes)

Created by Hans-Dirk on 23. Okt, 11:37.
This poll was closed on 23. Aug, 22:20.

O-Töne, Teil 5

Ich bin aber voller Testosteron und kann manchmal nicht anders.
(Hans-Dirk zum Thema Pöbeln gegen unfähige Serviceabteilungen.)

Argwohn

Ich suche die ganze Zeit den Grund für
  • eine äußerst liebensürdige E-mail heute morgen,
  • die fertig ausgeräumte Spülmaschine,
  • ein sehr vorausschauend und definitiv nur für mich gebackenes frisches Bot und
  • - der Gipfel, gerade entdeckt - eine fertig gefüllte Kaffeemaschine für morgen früh!
Falls ich für dieses seltsame Verhalten eine angemessene Erklärung finde, gibt es hier endlich mal einen Skandal! Es fehlt ja nur noch der klassische Blumenstrauß....
Falls es keine gibt, denke ich mir einen neuen Namen für den Sauertopf aus; und dann muss mich mal ernsthaft fragen, ob ich eigentlich immer nach dem Haar in der Suppe suche...

Inhouse Sourcing

Vielleicht komme ich jetzt langsam an.
Vielleicht werde ich langsam alt.
Jedenfalls war ich am Wochenende 37 Stunden am Stück zu Hause, ohne dass mir die Decke auf den Kopf fiel. Ich war nicht einmal krank, ich habe nicht einmal viel gearbeitet. Einfach so.

Homo Śmigłowiec

smiglowiec1Krakau, am vergangenen Donnerstag: Eine der unzähligen Keller-Bars der Altstadt bietet die Möglichkeit, das eigentlich nette Ambiente durch ein Karaoke-Mikrofon wieder zu zerstören.

Hans-Robert und ich, zwei Viertel der Band "DOG" - na gut, du diesem Zeitpunkt, gemessen an unseren geistigen Fähigkeiten, nur noch etwa zwei Achtel... -, beweisen eindrucksvoll, dass es nicht unmännlich sein muss, die größten Hits von Maradona oder Wham zu gröhlen. "Like a Virgin" und "You are Always on my Mind" tönen durch das Gewölbe, die Geburtsstunde von "Homo Śmigłowiec"...

Kein schönes Gefühl, am nächsten Morgen zu erwachen.

Heim(chen)care

Mal wieder zwei Beobachtungen zum Heimkehren:
  • Entgegen aller Seemannslogik beobachte ich erneut ein bisher unverstandenes Phänomen: Obwohl wir uns im gemeinsamen Urlaub ja quasi 24 Stunden am Tag miteinander beschäftigen (was im Sauertopf quasi nie vorkommt, denn da haben wir Rechner;-)), mögen wir uns danach tatsächlich noch mehr... Eigentlich ganz schön.
  • Eigentlich hängt "Heim" häufig eher an den Menschen, die dort sind, als an irgendwelchen Orten. Insofern war heimkommen diesmal nichts besonderes - wir waren ja schon da. Aber als das Wochenende nach einer durchwachten Nacht im Bus weiterlief mit Arbeiten, Schlafmangel und Nachwirkungen eines fiesen polnischen Hamburgers, da fiel dann irgendwann am frühen Sonntagabend doch der bezeichnende Satz: Ich will nach Hause - zu meinem Grashüpfer.

Neuer Mitbewohner

brithopperNein, diesmal kein osteuropäischer Gastwissenschaftler, sondern ein simples albernes Stofftier - ein Grashüpfer. So kam er zu uns:
An meinem Geburtstag hält meine Mama mir ein ziemlich unförmiges Geschenk in blauem Papier entgegen. "Den habe ich neulich wiedergefunden. Als wir mal zusammen bei IKEA waren - so vor 15 Jahren - da fanden wir den beide ganz niedlich." Und natürlich ist er das auch heute noch. Insbesondere Dirk hat einen narren an der grünen Stoffgurke gefressen. Er streicht ihm sorgsam die Antennen ins Gesicht und nennt ihn liebevoll Brithopper. (Wer jetzt über niedliche Haustiere herzieht, den zensiere ich höchstpersönlich.)

Aushäusig

Wir blasen zum Gegenbesuch! Ich bin schon sehr gespannt auf die Heimat, die der Kleine und seine Kumpels so gerne verlassen wollen.
Für den Sauertopf heißt das, dass wir ihn zum ersten Mal beide gemeinsam für längere Zeit (immerhin acht Tage) verlassen werden. (Das war jetzt keine Einladung zum Einbrechen oder so.) Ich bin auch gespannt, was die Blumen machen, die ja nicht weg können...
Für die Berichterstattung heißt das, dass wir wohl wieder von Pull auf Push umstellen und mindestens eine Rundmail versenden. (Jedenfalls wenn ich den Schreiberling unter uns motivieren kann.)

Kleine Geschenke

Wir haben es diese Woche mal wieder hingekriegt, uns seit Montag nicht ein einziges Mal zu Hause über den Weg zu laufen. Eben dann wenigstens außer Haus kurz. Eigentlich weder der Zeit noch der Ort für Zärtlichkeiten. Umso kostbarer das Wispern in meinem Ohr: "Wir sehen uns nachher in meinem Bett?" (Für einzelne Herren hier noch einmal der Hinweis, dass es dabei lediglich ums Füßewärmen geht.)
Hätte er nur nicht gütig hinterher gesschoben: "Hast ja schließlich Geburtstag."

Es ist so leer...

Nachdem wir am Wochenende die Belegung noch wegen Transportunfähigkeit (und zwar auch vom Klo zum Bett...) eines weiteren polnischen Mitbürgers erhöht hatten, ist es jetzt so friedlich, dass es irgendwo zwischen traurig und unheimlich rangiert: Gestern Abend habe ich den Kleinen und seine Kumpels zum Bus gebracht, ihnen Bonbons zugesteckt und gewunken. Und nun?
Kein leises Maschinengewehrgewummer und diebisches Gekicher aus dem Vietcong im Nebenzimmer mehr.
Keine "Have you ever noticed...?"-Spontanideen mehr, die über den Flur wackeln und keine kaum erkennbaren Gitarrenhymnen.
Keine völlig strategiefreien Gesprächsbeiträge mehr wie "You are vegetarian? All vegetarians I know are fat." oder "Yeah, 18-year-old girl-friends are the best, not only because of the pure physical reasons."
Jetzt werde ich noch seinen Joghurt aufessen und dann ist alles so wie früher. Aber eine sehr schöne Episode (this is not a quote).

Mann muss Prioritäten setzen

Es war ein typisches, relativ belangloses S-Bahn-Gespräch. Wir kamen auf eine gute Freundin zu sprechen und auf deren Heiratspläne. (An den Gedanken haben wir uns ja inzwischen gewöhnt.) Beiläufig die Frage nach dem Termin. Mir fällt ein: "Ach ja, das hatte ich Dir schon länger erzählen wollen: Am 15.7. ist es so weit."
Auf einmal verzieht sich Dirks Gesicht zu einer Grimasse - und nicht die Sorte von Grimasse, die er gerne mal absichtlich schneidet, um seine Meinung zu illustrieren, sondern ihm entgleisen regelrecht die Gesichtszüge. Als er dann auch noch hektisch nach seinem Rucksack greift, mutmaße ich, ihm sei plötzlich schlecht geworden. (Immerhin sind wir inzwischen alle krank.)
Das Rätsel löst sich, als er irgendein Kicker-Sonderheft hervorzerrt und hektisch verifiziert, dass das nicht der Termin des WM-Endspiels ist. Die beiden sind sicherlich das einzige uns bekannte Paar, dem ein solcher Faux-Pas zuzutrauen wäre! Aber, alles in Ordnung, wir können mit heiraten.
Danach sind wir dann auch einem Sonntagnachmittag angemessen friedlich weiter gefahren.

Sauertopf

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Zuletzt aktualisiert: 27. Mai, 17:58

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